Waterguide - Regenwasser
Was ist Regenwasser?
Regen ist ein flüssiger Niederschlag aus der Atmosphäre in Tropfenform und ein wesentlicher Teil des Wasserkreislaufes auf der Erde. Niederschlag wird definiert als Produkt, das infolge der Kondensation von Wasserdampf in der Luft durch die Schwerkraft auf die Erde in Form von Regen, Hagel oder Graupel fällt bzw. sich an der Erdoberfläche als Schnee, Tau oder Reif (Eisablagerungen) absetzt. Wasser befindet sich eigentlich in einem ständigen Zyklus, der Wasserkreislauf: Wasser verdunstet von der Erdoberfläche, Wasserdampf steigt auf und fällt als Niederschlag auf die Erde zurück. Es bilden sich Seen, Bäche und Flüsse. Das Wasser verdunstet wieder oder fließt ins Meer und der Kreislauf beginnt von neuem. Somit geht kein Wasser verloren, es findet lediglich eine Änderung des Zustandes statt.
Was sind die Inhaltsstoffe des Regenwassers?
Die Erdoberfläche besteht aus ca. 71 % aus Ozeanen, Meeren, Flüssen, Seen oder Bächen. Bei Hitze kommt es zu Verdunstungen, das Wasser steigt zum Himmel auf, kondensiert dort und kommt als Regenwasser wieder zurück auf die Erde. Durch die Verdunstung bleiben nicht nur Schadstoffe, sondern auch alle Mineralien im Ursprungsgewässer zurück, sodass Regenwasser eigentlich als destilliertes Wasser zurück auf die Erde kommen sollte. Das ist leider kaum der Fall. Auf seinem Weg zurück reichert es sich wieder mit Staubpartikeln, Pollen, Säuren und sogar Bakterien an, die sich in der Luft befinden. Somit ist die tatsächliche Regenwasserqualität ortsabhängig. Die Chemie des Regenwassers weist neben Schwefel- und Salpetersäure sämtliche wasserlöslichen Inhaltsstoffe – von Chlor über Kalium bis zu Magnesium auf. In Deutschland werden außerdem z.B. durch landwirtschaftliche Tätigkeiten auch saisonale Schwankungen registriert. Während der Anbauzeit erhöht sich die Konzentration an Ammoniumnitrat aufgrund des Ausbringens von Gülle und aufgrund von höheren Temperaturen. Viel gefährlicher ist jedoch der Anteil an wenig wasserlöslichen Stoffen, wie Aluminium, Strontium und Mangan, sowie die Zunahme von Nanopartikeln aus Industrien.
Nachhaltigkeitsaspekt: Regenwasser als Ersatz für Trinkwasser möglich?
Durch den Klimawandel prognostizieren Meteorologen für die nächsten dreißig Jahre in Deutschland zwar starke Niederschläge, aber mehr Regen im Winter als im Sommer. Umso wichtiger ist es, den richtigen Umgang mit dieser Gabe zu lernen. Die Nutzung bringt zwar keine Vorteile für aride Gebiete, da sich die Wasserbilanz in diesen Ländern sich deswegen nicht ändern; dennoch ist die Regenwassernutzung eine effiziente Umweltschutzmaßnahme, weil sich in der direkten Umgebung der Wasserverbrauch sowie die Grundwasserentnahme reduzieren.
Wasser aus Regen füllt Gewässer auf und trägt so zu ihrem Erhalt bei. Leider vermindert die Versiegelung von Flächen die natürliche Versickerung des Regenwassers und somit die natürliche Grundwasserneubildung. Außerdem wirken sich Schadstoffe aus der Industrie negativ auf die Wasserqualität aus. Ein Umdenken im Bezug auf verantwortlichen Umgang mit Niederschlägen ist notwendig zum Schutz und Erhalt unserer Umwelt. Hilfreich ist die Entsiegelung von Flächen sowie eine ortsnahe Bewirtschaftung von Regenwasser in bebauten Gebieten. Dadurch werden oft teure unterirdisch verlegte Kanäle und Regenwasserüberläufe überflüssig. Eine lokale Versickerung kann wesentlich zur Verbesserung der Gewässerqualität beitragen. Denn das vor Ort versickerte Regenwasser verringert Überläufe aus Mischwasserkanalisationen in die Gewässer. Darüber hinaus reduziert das versickerte Wasser die Wärmebelastung der Siedlungen.
Welche Nutzungsmöglichkeiten gibt es für Regenwasser?
Nach der deutschen Trinkwasserverordnung TrinkwV hat Regenwasser keine Trinkwasserqualität. Dennoch kann es gesammelt, behandelt und nach Filtration zur Enthärtung mit Trinkwasser gemischt werden. In vielen Regionen ist Regenwasser die bevorzugte Quelle für die Trinkwassergewinnung. Da Trinkwasser natürliche Stoffe wie Kalzium, Magnesium, Natrium, Kalium, Bikarbonat, Sulfat und Chlorid enthält, die für die Ernährung wichtig sind, muss Regenwasser mit Salzen versetzt werden, um als Trinkwasser verwendet werden zu können.
Für viele private Zwecke, bei denen keine Trinkwasserqualität erforderlich ist, wie z.B. für die Gartenbewässerung oder die Toilettenspülung, wird teilweise Regenwasser verwendet. Da es nur geringfügig verunreinigt ist und im Vergleich zu Grund- und Oberflächenwasser weder Karbonate noch andere Mineralien enthält, hat es für viele Anwendungen erhebliche Vorteile. Deshalb kann es sich auch in Regionen mit ausreichender Wasserversorgung lohnen, Regenwasser zu sammeln und weiter zu nutzen. Regenwasser eignet sich zum Beispiel ebenso wie Trinkwasser für die Raumklimatisierung, für die automatische Brandbekämpfung mit Hochdruckvernebelung oder für Waschmaschinen.
Regenwasser als Speisewasser für Herco-Anlagen?
Die Nutzung des Regenwassers in der Industrie bringt auch ökonomische Vorteile durch Einsparung der Trinkwasserkosten. Hierfür bietet Herco je nach Zusammensetzung Filteranlagen und Enthärter an. Auf jeden Fall ist eine Wasseranalyse notwendig, um die richtige Technologie und die projektierte Wasserqualität zu sichern. Fragen Sie uns an.
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